In der Betty-Hirsch-Schule 1 erhält jede Schülerin und jeder Schüler ein individuelles Lernangebot – von der ersten Klasse bis zum Schulabschluss. Grundlage der pädagogischen Arbeit sind die Bildungspläne der Schule für Blinde und Sehbehinderte, der Schule für Geistigbehinderte und der Bildungsplan der Schule für Körperbehinderte.

Grundstufe

Die Schülerinnen und Schüler der Grundstufe sind zwischen sechs und zwölf Jahre alt. Es ist die erste Schulstufe, die mit der Einschulung in die Eingangsklasse beginnt und die ersten fünf, maximal sechs Schuljahre umfasst. Die Schülerinnen und Schüler haben meist im Vorfeld einen Schulkindergarten besucht.
 

Ankommen: Lernen und spielen

Eine gemeinsame Einschulungsfeier des Schulzentrums ermöglicht eine enge Kooperation zwischen den Eingangsklassen beider Schulen.

Hilfe bei der Orientierung: „LPF“ und „O und M“

Grundprinzipien wie Orientierung und Mobilität ("O und M") und Lebenspraktische Fähigkeiten ("LPF") werden in den Grundstufenjahren eingeführt, im Unterricht angebahnt und fortgeführt. Zunächst geht es um die räumliche Orientierung innerhalb des eigenen Klassenzimmers, in den folgenden Schuljahren werden die Wege erweitert auf die räumliche Orientierung im Stockwerk und im gesamten Schulhaus. Im Bereich Lebenspraktische Fähigkeiten werden die Schülerinnen und Schüler in Alltagssituationen (z.B. beim Essen) begleitet und es werden erste Möglichkeiten zu mehr Eigenaktivität und Selbstständigkeit erprobt. Diese Punkte finden Raum in der individuellen Förderplanung und werden in der Elternarbeit gemeinsam umgesetzt.
 

Mein Jahr, meine Umwelt, meine Sinne

Themen wie Jahreszeiten, Natur, Körper und Sinne werden im Unterricht lebensnah umgesetzt. Das Erleben und Kennenlernen der eigenen Person, das Wahrnehmen und Artikulieren von Wünschen und Bedürfnissen sowie das Erleben in einer Gruppe sind Themen der gesamten Grundstufenzeit. An einem Tag in der Woche findet ein Thementag statt, an dem die Klassenzusammensetzung verändert wird und die Schülerinnen und Schüler unabhängig von ihrem Alter an einem bestimmten Thema zusammenarbeiten.

Hauptstufe

Die Schülerinnen und Schüler der Hauptstufe sind zwischen zehn und 17 Jahre alt. Im Laufe der Hauptstufenzeit entwickeln sie sich vom Kind zum jungen Erwachsenen. Dies bedeutet eine intensive Phase der Persönlichkeitsentwicklung. Die Schülerinnen und Schüler werden darin unterstützt und gefördert, eigene Interessen und Vorlieben herauszubilden, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für ihr Handeln zu übernehmen. Sie übernehmen auch Verantwortung für die Schulgemeinschaft, das Schulleben und die Klasse durch Teilnahme an der Schülermitverwaltung (SMV) oder als Klassensprecher.
 

Klassenübergreifende Angebote

Neben dem bildungsplanorientierten Klassenunterricht sind klassenübergreifende Unterrichtsangebote ein fester Bestandteil im Wochenablauf. Diese klassenübergreifenden Angebote ermöglichen es, Beziehungen außerhalb des Klassenverbandes zu knüpfen und dadurch die soziale Kompetenz weiterzuentwickeln. Musisch-künstlerische Angebote wie die Schulband „Nikorocker“ sowie eine Theatergruppe sind mit ihren internen und auch externen Auftritten ein wichtiger Bestandteil im aktiven Schulleben. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Lerngruppentag, der klassenübergreifend stattfindet. Hier werden die Schülerinnen und Schüler in alltagsrelevante Abläufe und Zusammenhänge einbezogen.
 

Selbstständig werden

Innerhalb der Hauptstufenzeit ermöglichen Schulübernachtungen den Schülerinnen und Schülern Erfahrungen in verschiedenen Lernfeldern (veränderte Tagesstruktur, ungewohnte Abläufe, nichtfamiliärer Rahmen). Das Angebot der Kurzzeitunterbringung im schuleigenen Internat kann dabei diesen Prozess unterstützen.

Berufsschulstufe

Die Schülerinnen und Schüler der Berufsschulstufe sind zwischen 16 und 22 Jahre alt. Die Berufsschulstufe ist die Brücke zwischen Schule und Beruf. Die Schülerinnen und Schüler werden auf das Leben als Erwachsene vorbereitet. Ein Schwerpunkt ist hierbei das Thema berufliche Bildung.
 

Perspektiven für die Zeit nach der Schule

Die Suche und Auswahl eines geeigneten Lebens- und Arbeitsplatzes für die Zeit nach der Schule ist eine zentrale Aufgabe in der Berufsschulstufe. In der Zukunftswoche wird das wichtige Thema „Mein Leben nach der Schule“ im Unterricht erlebbar und nachvollziehbar gemacht. Bei verschiedenen Praktika erleben die Schülerinnen und Schüler ganz praktisch den neuen Lebens- und Arbeitsbereich. Der klassenübergreifende Fachpraxistag findet wöchentlich in der eigenen Schülerfirma „black dot company“ statt, in der das Thema Arbeit zentraler Schwerpunkt ist. Die Schülerinnen und Schüler erleben sich als Mitarbeiter einer Firma. Die Firma stellt Grillanzünder und Grußkarten her. Die Mitarbeiter können den kompletten Prozess von der Bestellung über die Herstellung bis zur Auslieferung und Abrechnung mitverfolgen, mitgestalten und nachvollziehen.